Ökumene

Alle unsere Gemeinden waren zum Partnerschaftsgottesdienst unseres Dekanats am 23. Oktober 2022 nach Mellrichstadt eingeladen.

Am Sonntag, 23. Oktober konnte - zum ersten Mal nach 2019 - wieder ein Gottesdienst im Rahmen der Partnerschaft des evangelischen Dekanats mit dem Dekanat Arusha in Tansania gefeiert werden. Gastgebende Gemeinde war die Gustav-Adolf-Kirchengemeinde in Mellrichstadt.

Mission bedeutet Netzwerkarbeit
"Fast zu spät für die Umsetzung, begann im Sommer heuer erst die Planung zu diesem Gottesdienst, die Bereitschaft zur Mitwirkung war von allen Angefragten jedoch so riesig groß, dass der Gottesdienst jetzt noch im Herbst realisiert werden kann“, so Angela Kummer, die Missionsbeauftragte des Dekanats.
Als Predigerin eingeladen war Pfarrerin Jubleth Mungure aus der Region Meru in Tansania. Ihre Auslegung zu einem Paulustext aus Römer 12 hielt sie in englischer Sprache, von Angela Kummer abschnittsweise ins Deutsche übersetzt. Liturgische Elemente wie Lesung oder Vaterunser, wurden auf Deutsch und Kiswahili gesprochen. Die 32-jährige Theologin ist seit Januar dieses Jahres in Deutschland und besucht Sprachkurse in Neuendettelsau. Danach wird sie dort im nächsten Jahr eine halbe Stelle als ökumenische Mitarbeiterin bei MissionEineWelt, dem Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der bayerischen Landeskirche, und eine weitere halbe Stelle als Gemeindepfarrerin im Dekanat Bamberg übernehmen ... >

Fröhlich afrikanische Töne
Ensembles der Kreismusikschule Bad Königshofen brachten musikalische Akzente in den Gottesdienst, „mit fröhlichem afrikanischem Touch“, so Frank Stäblein, der Leiter der Musikschule. Zu hören waren eine Gruppe mit Schlagzeug und Percussion unter Leitung von Frank Stäblein und eine Querflötengruppe unter der Leitung von Gunda Schwen.
Außerdem sorgten die Bläser des Posaunenchors Mellrichstadt und auch ein eigens für diesen Gottesdienst gebildeter Projektchor mit afrikanischen Weisen und Chorälen sonor und wohlklingend für die feierliche Atmosphäre. Beide unter der Anleitung von Gemeindepädagogen Stefan Wurth aus Ostheim.

Netzwerkarbeit Mission
Als Ortspfarrer und auch in Vertretung von Dekan Uwe Rasp, der verhindert war, begrüßte der stellvertretende Dekan und Ökumene Beauftragte des Kirchenkreises, KR Andreas Werner die Gottesdienstbesucher. Anhand eigener Wahrnehmungen erläuterte er, was Mission heute für ihn bedeute: Die Jahre der Pandemie hätten erfahren lassen, wie wichtig es sei, sich gegen Vereinzelung zu vernetzen und dabei zu merken, wie sich digital Möglichkeiten der Begegnung mit Menschen erweitern. So sei die Erfahrung einer weltweit agierenden und global handelnden Kirche in Echtzeit entstanden, für Werner das „größte globale Netzwerk dieser Erde“.
Selbst, wenn wir in Deutschland sehen müssten, dass das Netzwerk hier schrumpfe, so wachse es doch in vielen anderen Teilen der Welt.
„Ein Partnerschaftsgottesdienst wie dieser, hieß früher Missionsgottesdienst“, so Werner, das würde keiner mehr verstehen“. Heute gebe es dreimal so viel Evangelische in Tansania, als in Bayern, und „vielleicht könnten wir hier uns von den Christen dort erzählen lassen, wie lebendiger Glaube gelebt werden kann.“ Mission könne keine Einbahnstraße sein.

Paulus und Jesus als Netzwerker
Grundsätzlich gehe es auch im Gottesdienst und in der Verkündigung um Vernetzung und Partnerschaft -  mit Gott und untereinander - konfessionell und weltweit ökumenisch. So würde man Paulus heute durchaus als Netzwerker bezeichnen: „Einer, der in Verbindung bringt und dafür sorgt, dass die Verbindung bleibt.“ so Werner. Selbst Jesus, der Konventionen und Grenzen überschreite und verbinde, was trenne, könne man so benennen.
Immer aber sei diese Verbindung das Werk des Geistes Gottes, des Heiligen Geistes. "Heilig, weil er zusammenführt und Gemeinschaft schenkt.“ Das gelte hier in der Landeskirche, in Tansania, wie überhaupt im „World Wide Web“ der Kirche.

Predigt zu Röm 12 – Viele Glieder und doch ein Leib in ChristusIm Bild vom Leib und seinen Gliedern im Brief des Paulus an die Römer gehe es letztendlich auch um ein „Netzwerkgeschehen“, so Pfarrerin Jubleth Mungure in ihrer Predigt.
Wie in einem Puzzle ganz unterschiedliche Teile zusammenkommen müssten, um ein vollständiges Bild zu ergeben, seien auch in einem Körper die unterschiedlichen Teile aufeinander angewiesen und vernetzt, damit dieser gut funktionieren könne.
Ähnlich sei heute Mission als Geschehen zu verstehen. Es gebe keine Einbahnstraßen, wo Menschen in fremde Länder reisen, um andere zu bekehren. Mission bedeute „von Gott gesendet“, und das beginne genau da, wo jeder und jede Einzelne gerade seien. Zum Beispiel im Gespräch miteinander, im Lindern von Not, im Singen und Spielen. Die eigene Aufgabe sei es, herauszufinden, wo wir im „Missionspuzzle“ hingehörten, damit ein vollständiges Bild entstehe. „Die gute Nachricht ist“, so Mungure, „dass wir Gott bitten können, uns zu helfen unsere Rolle zu finden und der Heilige Geist uns zu einem Ganzen verbindet und in Gemeinschaft hält!“

Zu den Klängen von „He’s got the whole world“ des Posaunenchores nahmen etliche Besucher die Gelegenheit wahr, noch im Altarraum der Kirche bei einem Glas (alkoholfreiem) Sekt beieinander zu verweilen und im Gespräch mit den Mitwirkenden weiter fantasievoll „Puzzelstücke aneinander zu legen".
Gerhard Kupfer
Fotos: Gerhard Kupfer

 

 

 

 

 

Bischof und Bischöfin
Bildrechte Gerhard Kupfer
Im gemeinsamen Gebet

„Christen gemeinsam unter dem Kreuz – Jetzt ist die Zeit“.

Zu einer ökumenischen Wallfahrt auf den Kreuzberg (Landkreis Rhön-Grabfeld) mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Bischof Dr. Franz Jung laden der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Ansbach-Würzburg und das Bistum Würzburg am Samstag, 28. Mai, ein. Die letzte ökumenische Wallfahrt im  Jahr 2015 mit Regionalbischof Christoph Schmidt und Bischof Friedhelm Hofmann liegt nun schon sieben Jahre zurück.

Nach der Vakanz des Würzburger Bischofsstuhls 2018 und dem Corona-Lockdown 2020 kann sie nun wieder durchgeführt werden. Da pandemiebedingte Einschränkungen aufgehoben sind, ist keine Anmeldung erforderlich.

Motto der Wallfahrt ist:
„Christen gemeinsam unter dem Kreuz – Jetzt ist die Zeit“.

Gestartet wird um 8:30 Uhr
am Wanderparkplatz am Ortsende von Sandberg.
Der Weg hinauf zum „heiligen Berg“ wird als thematischer Stationenweg gestaltet. Erste Station ist der Startpunkt in Sandberg. Die vierte Station ist das Gipfelkreuz am Kreuzberg. Unterwegs im Gehen und im Gespräch geht es um die gemeinsame Aufgabe der Christen, Kirche in der Welt zu sein und die Krisen der Gegenwart bewusst wahrzunehmen, darin gemeinsame Orientierung zu entdecken und den persönlichen Anteil an möglichen Lösungen zu finden.

Um 11:30 Uhr wird am Freialtar vor der Klosterkirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. In einer Dialogpredigt gehen Bischof Jung und Regionalbischöfin Bornowski nochmals auf das Thema „Jetzt ist die Zeit“ ein. Ein Liedheft für die Stationen und den Gottesdienst erhalten die Teilnehmenden zu Beginn der Wallfahrt in Sandberg. Eine Verköstigung der Wallfahrer durch den Klosterbetrieb ist wie gewohnt möglich.

Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Georg Neumann

 

Sonntag, 29. Januar | 10 Uhr
Kirche Johannes d. Täufer
Nordheim v. d. Rhön

 Pfarrer Georg Neumann, der bisher unsere katholische Nachbarpfarreiengemeinschaft Fladungen|Nordheim geleitet hat, verabschiedete sich am Sonntag, 29. Januar mit dem Gottesdienst in Nordheim in den Ruhestand. Im Gottesdienst wirkten u. a.  auch Pfarrer Oliver Englert, Pfarrerin Christel Kupfer und Pfarrer Alfred Spekker mit.
Wir wünschen Pfarrer Neumann einen gesegneten Ruhestand und danken ihm herzlich für die fruchtbare ökumenische Zusammenarbeit in unserer Region.

Einen ausführlichen Pressebericht von der Verabschiedung finden Sie hier.

 

 


 

 


Pfarrer Neumann
Bildrechte beim Autor

Ökumenisches Tauferinnerungsfest
in der katholischen Kirche in Nordheim

 
Ich bin getauft auf deinen Namen. Am letzten Juni-Sonntag ließen sich evangelische und katholische Christen aus der ganzen Region der oberen Rhön in die Kirche St. Johan-nes d. Täufer in Nordheim einladen. Mit Pfarrer Hans-Georg Neumann, Pfarrerin Christel Kupfer, Pfarrer Oliver Englert und PastoralreferentinIris Will-Reusch sprachen sie das Bekenntnis ihres Glaubens an den Dreifaltien Gott und ließen sich mitdem Taufwasser segnen.

Anlass war der Taufstein aus vorre-formatorischer Zeit, der seit letztem Jahr vor der Kirche in Nordheim steht. An diesem Taufbrunnen der Mutterpfarrei Johannes d. Täufer wurden zur damaligen Zeit alle Christen der Rhöngemeinden getauft. Leider hat ein Starkregenguss verhindert, dass die Gottesdienstgemeinde zum Taufbecken vor die Kirche gezogen ist.
Trotzdem war dieser Tag ein großes Fest.

Dieses oktogonale gotische Taufbecken stammt aus der dritten Nordheimer Kirche, die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf dem alten Platz der Burg der Herren von der Tann errichtet wurde. Die Größe des Beckens spricht dabei für die Bedeutung der damaligen Kirche. Spätestens mit der Aufstellung des neuen Taufsteins von 1603 wurde das Becken aus der Kirche entfernt und zweckentfremdet.

Mit der Wiederaufstellung des Beckens wird daran erinnert, dass mit diesem Becken zahlreiche Vorfahren in der Gemeinde Nordheim die Taufe empfangen haben.
 
 

 

 

Tauferinnerung in Nordheim
Bildrechte beim Autor